Es gibt ein Thema, das bei der Fachstelle für Suchtvorbeugung derzeit gefragt ist wie nie zuvor: Cannabis. "Die Legalisierung wirft vor allem im Bereich des Jugendschutzes viele Fragen auf", sagt Jennifer Dellnitz von der Caritas Kleve. Derzeit vergehe kaum eine Woche, in der nicht eine neue Anfrage zu diesem Thema auf dem Tisch liege. Dementsprechend hoch ist auch die Auslastung der Fachstelle.
In Zahlen bedeutet das: 2023 hat die Fachstelle für Suchtvorbeugung der Caritas Kleve knapp 1240 Stunden Präventionsarbeit in Kindergärten, Schulen, Verwaltungen und Vereine sowie Organisationen und Betriebe geleistet. Im ersten Halbjahr 2024 kommen die Mitarbeitenden bereits auf 1000 Stunden. Tendenz steigend. "Eltern, Lehrer und Lehrerinnen sowie andere pädagogische Mitarbeitende haben seit dem Inkrafttreten des Cannabisgesetzes unheimlich viele Fragen. Es besteht eine große Unsicherheit", sagt Jennifer Dellnitz.
Als Mitarbeiterin der Fachstelle für Suchtvorbeugung im Kreis Kleve ist es ihre Aufgabe, aufzuklären und Licht ins Dunkel zu bringen. Wie kann ich sensibilisieren? Wie kann ich mich schützen? "Wir bieten verschiedene Angebote zu legalen und illegalen Suchtmitteln an - über reine Informationsveranstaltungen bis hin zu Workshops, Coachings und Fortbildungen sowie kreativen Angeboten wie zum Beispiel unser neuer, mobiler Escape-Room." Dabei arbeitet die Fachstelle in Trägerschaft der Caritas Kleve und der Diakonie im Kirchenkreis Kleve nicht nur eng mit der Ginko-Stiftung für Prävention in Nordrhein-Westfalen zusammen, sondern auch mit lokalen Kooperationspartnern wie den Städten und Gemeinden, der Kriminalpolizei im Kreis Kleve sowie der LVR-Klinik. "Auch das gehört zu unserer Arbeit - die Netzwerkarbeit und unser Engagement in Arbeitskreisen und Gremien", sagt Jennifer Dellnitz. So steht am Mittwoch, 9. Oktober 2024, beispielweise der Fachtag des Arbeitskreises Suchtvorbeugung im Kreis Kleve im Bühnenhaus der Wallfahrtsstadt Kevelaer an. "Mit mir nicht" ist dieser überschrieben und behandelt die Themen "Resilienz" und "Abgrenzung".
Thematisch deckt die Fachstelle für Suchtvorbeugung ein breites Feld ab. Neben illegalen Drogen stehen vor allem auch die Informationen über legale Suchtmittel wie Alkohol und Tabak auf der Agenda. "Im vergangenen Jahr haben wir anlässlich des Weltnichtrauchertages zum Beispiel über Vapes aufgeklärt. Das kam bei den Schulen unheimlich gut an", berichtet Jennifer Dellnitz. Aber auch Themen wie exzessiver Medienkonsum im Grundschulalter und Persönlichkeitsstärkung in der weiterführenden Schule werden mehr und mehr angefragt. "Hier haben wir uns zuletzt weitergebildet. Seit wenigen Monaten bieten wir nun das Programm ,Smart Kiddies‘ an", sagt Jennifer Dellnitz. Die ersten Nachfragen von Grundschulen konnten bereits bedient werden.
Wer sich für das Angebot der Fachstelle der Suchtvorbeugung interessiert, kann sich gerne bei Jennifer Dellnitz (j.dellnitz@caritas-kleve.de) melden. Bei Bedarf werden auch individuelle Angebote erstellt. So waren die Caritas-Mitarbeiterinnen kürzlich noch im Konrad-Adenauer-Gymnasium und haben im Rahmen einer Ich-Stärkungswoche eine Puppe mit den Kindern und Jugendlichen erstellt. "Um unseren Ansatz der Prävention nach vorne zu bringen, sind wir immer um kreative Lösungen bemüht. Dabei denken wir uns nicht nur immer wieder neue Angebote aus, sondern beziehen die Schüler und Schülerinnen auch aktiv mit ein", sagt Jennifer Dellnitz.
Info - Die Fachstelle für Suchtvorbeugung im Kreis Kleve
Suchtvorbeugung und Gesundheitsförderung - das sind die zentralen Aufgaben der Fachstelle für Suchtvorbeugung im Kreis Kleve. Im Nordkreis ist der Caritasverband Kleve unter 02821 7209-900 Ansprechpartner. Im Südkreis ist die Diakonie im Kirchenkreis Kleve zuständig, Ansprechpartnerin dort ist Petra van Bergen, Telefon 02831 9130-840.