"Wir sind traurig", sagt Paeßens. Für ihn, aber auch für seine 70 Mitarbeitenden und 82 Bewohner waren die vergangenen Stunden und Tage ungewohnt. "Jeder geht anders mit der Situation um. Der eine stürzt sich in die Arbeit, der andere ist betroffen und weint", so beschreibt Paeßens die Gefühlslage im St.-Martinus-Stift.
Seit Mitte März hat das Caritas-Altenheim in Elten alle vorgeschriebenen Hygiene- und Sicherheitsvorkehrungen umgesetzt. "Wir handeln nach den Richtlinien des Robert-Koch-Instituts. Erst gestern hat das Kreisgesundheitsamt unser Hygienekonzept noch einmal überprüft. Es gab keine Beanstandungen", sagt Paeßens. Und doch hat das Virus vor zwei Wochen den Weg ins Haus gefunden. Der Geschäftsführer vermutet, dass Corona durch einen Kurzzeitpflege-Gast ins St.-Martinus-Stift kam. Die Nachverfolgung liegt jetzt in Händen des Kreisgesundheitsamtes.
Aktuell sind sieben Bewohner und sieben Mitarbeitende infiziert. Die Betroffenen sind auf ihren Zimmern isoliert beziehungsweise befinden sich in häuslicher Quarantäne. Für den heutigen Mittwoch, 23. Dezember 2020, hat sich das Gesundheitsamt des Kreises Kleve angekündigt. Zwei Teams werden die komplette Einrichtung noch einmal durchtesten. Paeßens hofft, dass er am ersten Weihnachtstag positive Nachrichten verkünden kann. Bei den Schnelltests - einmal in der Woche werden die Bewohner getestet und zweimal in der Woche die Mitarbeitenden - gab es bislang keine weiteren Verdachtsfälle.
Vorerst bis zum 25. Dezember ist das St.-Martinus-Stift für Besucher geschlossen. Neuaufnahmen gibt es bis dato ebenfalls nicht. Versorgt und betreut werden die Bewohner von den Mitarbeitenden, die nicht positiv getestet wurden. Eine entsprechende Genehmigung des Kreisgesundheitsamtes liegt vor.