In der Wasserburg Rindern blickten Vorstand Rainer Borsch (Mitte) und Ulrich Bergmann (rechts), Vorsitzender des Caritasrates, auf ein erfolgreiches Jahr 2019 zurück.Julia Lörcks
Der Caritasverband Kleve baut für seine Zukunft: 2019 war es das Familienzentrum Zauberstern an der Triftstraße in Kleve, das neu errichtet wurde. Auch die Wohngruppe Knobbenhof in Asperden der Kinder-, Jugend- und Behindertenhilfeeinrichtung "Die Münze" wurde im vergangenen Jahr feierlich eröffnet. 2020, so blickt Vorstand Rainer Borsch auf der Delegiertenversammlung voraus, geht es so weiter. So wird in wenigen Tagen die neue Caritas-Tagespflege im ehemaligen Martini-Pfarrheim in Emmerich am Rhein eröffnet. Aufgrund der Corona-Pandemie verzögerte sich diese um fast ein halbes Jahr.
Apropos Corona: Auch die Delegiertenversammlung des Caritasverbandes, auf der traditionell die Tätigkeitsberichte, die Jahresabschlüsse und die Bilanzen des Caritasverbandes mit den beiden Tochterunternehmen Palette Sozialservice gGmbH und Caritas Altenhilfe St. Martinus gGmbH vorgestellt werden, stand ganz im Zeichen der Pandemie. Sie fiel erwartungsgemäß kleiner als in den Vorjahren aus. Unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln wurde in die Wasserburg Rindern eingeladen. Wer nicht konnte oder der Versammlung lieber fernbleiben wollte, erhielt vorab die Möglichkeit Fragen zu stellen und seine Stimme abzugeben. Das Ergebnis: Einstimmig wurden die Berichte zur Kenntnis genommen und der Caritasrat entlastet.
Positive Entwicklung in allen Fachbereichen
Vorstand Rainer Borsch und Ulrich Bergmann, Vorsitzender des Caritasrates, blickten auf ein erfolgreiches Jahr 2019 zurück. So schloss das Geschäftsjahr mit einem positiven Ergebnis ab und ist nach einem Überschuss von 149.920,14 Euro im Jahr 2018 auf 664.261,32 Euro im Jahr 2019 gestiegen. Dadurch erhöhte sich das Eigenkapital auf fast 5,3 Millionen Euro. Die Erträge liegen bei 24.242.143,81 Euro. "Die sehr positive Entwicklung in allen Fachbereichen des Caritasverbandes hat zu diesem ungewöhnlich guten Ergebnis beigetragen", erklärt Vorstand Reiner Borsch. Es gab aber auch sogenannte Bilanzeffekte. So habe in allen Einrichtungen eine Gutschrift der Kirchlichen Zusatzversorgungskasse zu der Ergebnisverbesserung beigetragen. Der Caritasverband hat zudem eine Klage wegen zu hoher Beiträge gewonnen. "Beide Effekte haben das Ergebnis jeweils mit einer niedrigen sechsstelligen Summe verbessert", sagt Borsch.
Und das hat der Caritasverband 2019 alles gemacht: Im Fachbereich I - Soziale Hilfen gab es mehr Beratungen für Wohnungslose, auch die Anzahl der Besucher im Kontaktcafé stieg an. Die Zahl der Beratungen in der Sucht-, Schuldner- und Insolvenzberatungsstelle blieb auf dem Vorjahresniveau. Gleichwohl blickte der Caritasverband auf 40 Jahre Suchtberatung zurück. "Ein großes Fest in der Stadthalle Kleve, bei der wir auch die Verabschiedung des langjährigen Fachbereichsleiter Gerd Engler gefeiert haben", berichtet Borsch auf der Delegiertenversammlung. Seine Nachfolgerin heißt Rita Fergen.
Im Fachbereich II - Pflege und Gesundheit stiegen 2019 die Patientenzahlen. Die Mobilen Pflegen in Kleve, Emmerich und Goch/Kalkar betreuten insgesamt 1336 Menschen, 2018 waren es 1186. Auch die Anzahl der Pflegeberatungen ist gestiegen. Mehr Menschen heißt auch mehr Personal. Insgesamt beschäftigt der Caritasverband 633 Mitarbeiter, dazu kommen die rund 200 Mitarbeiter der beiden Tochtergesellschaften.
Im Fachbereich III - Jugend & Familie gab es auch einen personellen Wechsel. Karl-Heinz Hüttermann verabschiedete sich im Frühjahr in den Ruhestand. Sein Nachfolger ist Dirk Wermelskirchen, der im Sommer 2019 den Neubau der Wohngruppe Knobbenhof in Betrieb nehmen konnte. Mit der Vollbelegung in Asperden hat sich die stationäre Kinder-, Jugend- und Behindertenhilfeeinrichtung "Die Münze" wieder positiv entwickelt. "Besonders stolz sind wir auch auf die Fortführung des Rhythmisierten Ganztages an der OGS An den Linden, hier haben wir die europaweite Ausschreibung für drei weitere Jahre gewonnen", sagt Borsch.