Svenja Erfkämper an der Ringelbox.Julia Lörcks
Die Caritas Kleve hat in Würmer investiert. Manuela Witzke, Leiterin der Offenen Ganztagsschule (OGS) an der Gemeinschaftsgrundschule St. Markus in Bedburg-Hau (Standort Schneppenbaum) hat kürzlich 500 Stück erworben. Sie befinden sich nun in der sogenannten Ringelbox. Sehr zu Freude der 150 Kinder, die in der OGS von den Mitarbeitenden des Wohlfahrtsverbands betreut werden.
Die Ringelbox ist ein speziell für den Innenbereich von Kindergärten und Schulen abgestimmter Wurmkomposter. Genauer gesagt handelt es sich um eine von den Kindern liebevoll bemalte Holzkiste mit zwei Kammern und einer durchsichtigen Vorderwand. Gefüllt wird diese mit Erde, Kompostwürmern, Mikroben und - jetzt kommen die Kinder ins Spiel - Bioabfall. "Eierschalen, Apfelkerne - die Schüler füttern täglich ihre Würmer und schauen zu, wie diese den Biomüll langsam zersetzen", sagt OGS-Mitarbeiterin Christa Baumann. "Und zwar so, dass sich keine störenden Gerüche bilden", ergänzt Svenja Erfkämper, "nach einer Weile wird Wurmhumus daraus. Ein sehr wertvoller organischer Dünger."
Die ehemalige Studentin der Hochschule Rhein-Waal (Sustainable Agriculture) hat zusammen mit ihrer Mitbewohnerin Sandra Neuhäuser (Sustainable Development Management) die Ringelbox erfunden. "Die Idee ist aus der Not geboren. Wir hatten in unserer Wohnung in Kleve keine Biotonne und wussten damals nicht wohin mit unserem Abfall", berichtet Svenja Erfkämper. Mittlerweile haben die beiden eine große Wurmzucht im Keller und das Gründerstipendium NRW in der Tasche.
Die Offene Ganztagsschule der Caritas in Schneppenbaum ist über einen Lehrer und eine Mutter auf die Kompostwürmer gekommen. "Die Ringelbox passt wunderbar zu unseren pädagogischen Schwerpunkten - Forschung, Natur und Garten, Umweltschutz und gesunde Ernährung", sagt Manuela Witzke. Anschaulich führe die Box an die Biologie heran. Außerdem fördere sie die Wiederverwertung. Das kommt bei der OGS, die sich mit ihrem preisgekrönten Upcycling-Markt einen Namen gemacht hat, natürlich gut an. In Kürze kommen auch die 100 OGS-Kinder des Teilstandortes Hasselt in den Genuss einer solchen Kiste.
Jonas (9) an der Ringelbox mit seiner Geschichte „Möppeli in Gefahr“.Julia Lörcks
"Bei den Würmern handelt es sich aber auch um Lebewesen, für die man Verantwortung übernimmt", sagt Svenja Erfkämper. Das weiß auch Christa Baumann: "Unsere Würmer gehören jetzt dazu." Für Jonas, neun Jahre alt, sind sie sogar so inspirierend, dass er eine kleine Geschichte erfunden hat. "Möppeli in Gefahr" heißt diese.
Info: Ein Video zur Ringelbox in der OGS in Schneppenbaum gibt es hier.