Cynthia Schmidt leitet für den Caritasverband Kleve die Offene Ganztagsschule an der Gemeinschaftsgrundschule in Rees.Julia Lörcks
Große Herausforderung für den Caritasverband Kleve: Zum neuen Schuljahr hat der Wohlfahrtsverband nicht nur die Trägerschaft für den Offenen Ganztag (OGS) an der Willibrordschule in Kellen übernommen. Auch an der Gemeinschaftsgrundschule der Stadt Rees ist die Caritas nun für den OGS-Betrieb verantwortlich. Das Besondere in Rees: Neben zwei Ganztagsgruppen mit insgesamt 62 Kindern wird dort auch der Rhythmisierte Ganztag in einer Klasse erprobt. "Das ist ein Pilotprojekt für Rees", sagt Cynthia Schmidt.
Cynthia Schmidt leitet für den Caritasverband Kleve die Offene Ganztagsschule in Rees und ist wie ihr bis dato elf Personen starkes Team ganz neu an der Schule. Unterstützung erhalten sie von Yvonne Veerman, die bei der Klever Caritas im Fachdienst Schule den Bereich Offenen Ganztag leitet. "Gerade die Startphase ist herausfordernd, aber wir haben ein motiviertes Team und ein erfolgreiches Konzept", sagt Yvonne Veerman. Cynthia Schmidt ergänzt: "Die Rhythmisierung trägt bereits ihre ersten Früchte. Die 25 Kinder der Klasse 1a sind sehr gut angekommen, durch die engmaschige Betreuung gibt es bereits erste Lernerfolge."
Zum Hintergrund: Bei einem Rhythmisierten Ganztag gibt es über den gesamten Schultag hinweg abwechselnde Anspannungs- und Entspannungsphasen. Der Tag beginnt um 8.10 Uhr und endet frühestens um 15 Uhr. Eine Betreuung bis 16 Uhr ist ebenfalls möglich. In dieser Zeit gibt es dann zusätzliche Freizeitangebote und Arbeitsgemeinschaften. Hausaufgaben gibt es bei einem Rhythmisierten Ganztag nicht, stattdessen werden Unterrichtsinhalte in den Lernzeiten intensiv wiederholt. Auch ein gemeinsames Mittagessen ist im Schulalltag integriert.
Im Rhythmisierten Ganztag haben die Kinder zudem konstante Ansprechpartner und Bezugspersonen. "Im Falle der Klasse 1a in Rees sind es eine Klassenlehrerin und ein Klassenlehrer, eine Erzieherin und eine Ergänzungskraft", berichtet Cynthia Schmidt. Sie selbst ist Teil des Teams, sie sagt: "Wir begleiten die Ganztagsklasse den ganzen Tag und die gesamte Schulzeit über. Dadurch ist nicht nur die Bindung größer, auch die individuelle Förderung des Kindes kann besser berücksichtigt werden."
In Kellen hat die Leitung der OGS Gabriele Eul übernommen. Im Bild zu sehen ist sie bei der Hausaufgabenbetreuung.Julia Lörcks
Der Rhythmisierte Ganztag ist übrigens nicht neu. Der Caritasverband hat das erfolgreiche Konzept gemeinsam mit der Grundschule An den Linden in Kleve entwickelt. Dort ging das Modellprojekt im Schuljahr 2017/2018 an den Start. Mittlerweile wurden dort alle Klassen auf den Rhythmisierten Ganztag umgestellt.
In der Willibrordschule in Kellen gibt es den Rhythmisierten Ganztag nicht. "Dort bieten wir klassisch die 8 bis 13 Uhr-Betreuung sowie den Offenen Ganztag an", sagt Yvonne Veerman. Genauer gesagt sind es zwei Gruppen à 25 Kinder in der 8 bis 13 Uhr-Betreuung und drei Gruppen à 25 Kinder im OGS-Betrieb. Die Leitung der Offenen Ganztagsschule hat dort Gabriele Eul übernommen. Die gelernte Erzieherin war zuvor für den Caritasverband Kleve an der Marienschule und der Gemeinschaftsgrundschule An den Linden in Kleve tätig. Ihr Team besteht aus acht Mitarbeitenden.