Sie koordiniert zudem das Team für psychisch- und suchtkranke Menschen. Ihr zur Seite steht Annchristin te Poel, die seit dem 1. Juli das andere Team koordiniert.
Mit der Personalie Annchristin te Poel ist es geschafft: Der Fachdienst Ambulant Betreutes Wohnen ist jetzt so aufgestellt, wie er es sein sollte. Ein Dienst, eine Leitung. Zwei Bereiche, zwei Teamkoordinatoren beziehungsweise zwei Koordinatorinnen. Denn der Fachdienst liegt ganz in weiblicher Hand.
Christina Schmidt (33), die bereits seit zehn Jahren für den Caritasverband Kleve arbeitet, leitet den Fachdienst. Zugleich koordiniert sie auch den Bereich Ambulant Betreutes Wohnen für psychisch- oder suchtkranke Menschen. Die Teamkoordination Ambulant Betreutes Wohnen für Menschen in besonderen Lebenslagen hat zum 1. Juli 2021 Annchristin te Poel übernommen. Die 30-Jährige arbeitet zwar erst seit März 2020 für die Caritas Kleve. Doch als Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin hat sie bereits reichlich Erfahrung gesammelt - unter anderem in der Berufsvorbereitung im Theodor-Brauer-Haus Berufsbildungszentrum Kleve. Nun wollen beiden Frauen den Fachdienst weiter voranbringen. "Wir stehen für Hilfen aus einer Hand und für ein starkes Team", sagt Christina Schmidt.
Ambulant Betreutes Wohnen - was ist das überhaupt? "In beiden Fällen ist es Hilfe zur Selbsthilfe, nur dass diese mit Hilfe von unterschiedlichen Gesetzen geregelt wird", erklärt Annchristin te Poel. In ihrem Bereich ist es das Sozialgesetzbuch (SGB) XII § 67. Bei Menschen, denen eine offizielle Diagnose gestellt wurde, greift wiederum das SGB IX - die Rehabilitation und die Teilhabe von psychisch- oder suchtkranken Menschen. Christina Schmidt erklärt: "Beide Gruppen leben zwar in ihren eigenen Wohnungen, haben aber Schwierigkeiten, ihren Alltag zu bewältigen. Häufig fehlt es ihnen an Strukturen, Fähigkeiten oder Ressourcen, die einen geregelten Tagesablauf möglich machen. Immer dann kommen wir ins Spiel. Wir fördern, leiten an und begleiten."
Betreutes Wohnen für Suchtkranke gibt es schon seit 1998. Damals gründeten der Caritasverband Kleve, die Diakonie im Kirchenkreis Kleve und der Verein für Suchtkranke Betreutes Wohnen für Suchtkranke. Nach der Gründungszeit haben die drei Träger das Angebot in Eigenregie übernommen. "Am Anfang gab es nur vereinzelte Klienten, doch zwischen 2012 und 2015 sind die Fälle explodiert. Wir hatten auf einmal 80 Klienten", berichtet Christina Schmidt, die daraufhin die Koordination des Ambulant Betreuten Wohnens für psychisch- und suchtkranke Menschen übernahm. Zwei Jahre später wurde aus dem Bereich ein eigener Fachdienst. Im vergangenen Jahr nahmen insgesamt 120 Menschen das Angebot wahr. Der Bereich Ambulant Betreutes Wohnen für Menschen in besonderen Lebenslagen ist nicht weniger bedeutend. Hier wurden 2020 insgesamt 126 Klienten betreut. Der Caritasverband Kleve hält dieses Angebot ebenfalls seit mehreren Jahren vor, bisher war es im Fachdienst Sozial-, Wohn- und Migrationsberatung angegliedert.
Das Ambulant Betreute Wohnen ist übrigens nicht zu verwechseln mit den Beratungsstellen für Suchtfragen oder der Fachberatungsstelle Wohnungslosenhilfe. "Dabei handelt es sich um eine reine Beratung, meist bei uns im Haus", sagt Annchristin te Poel und ergänzt: "Unser Angebot hingegen ist eine aufsuchende Hilfe." Dabei stoßen die Teams, insgesamt sind 23 Mitarbeitende im Fachdienst tätig, auch schon einmal an ihre Grenzen. "Wer im Ambulant Betreuten Wohnen arbeitet, muss was aushalten können. Wir fangen oft wieder bei 0 an", sagt Christina Schmidt. Neben diversen Hilfestellungen bietet das Ambulant Betreute Wohnen auch Angebote der Sport- und Freizeitgestaltung an. "Wir fahren ans Meer, machen Ausflüge, veranstalten Grillfeste - gesellschaftliche Teilhabe und soziale Kompetenzen sind ganz wichtig", so Christina Schmidt.
Wie oft ein Betreuer der Caritas Kleve kommt, hängt individuell vom Klienten ab. Es gibt gute und schlechte Wochen. Genehmigt wird das Angebot vom Landschaftsverband Rheinland in der Regel für zwei Jahre. "Doch häufig stehen nach einer Stabilisierungsphase weitere Thematiken an, die es erfordern, eine Verlängerung zu beantragen", sagt Annchristin te Poel. Christina Schmidt sagt dazu: "Der ständigen Herausforderungen hören leider nicht von jetzt auf gleich auf. Ich freue mich über jeden, der positiv ausscheidet. Für die Menschen sehe ich aber auch schon die Erhaltung eines Minimums an Lebensqualität oder die Lebenserhaltung selbst als einen Erfolg an."
Kontakt: Caritasverband Kleve, Ambulant Betreutes Wohnen, Christina Schmidt, Telefon 02821 7209-0, E-Mail: c.schmidt@caritas-kleve.de