Die Bananenstaude hatte es den Kindern der OGS St. Markus besonders angetan.Lucca-Louisa Heringer
Warum sind Bananen krumm? Was ist eigentlich der Lotusblumeneffekt? Und wie schmeckt eine frische Papaya? All diese Fragen standen beim Besuch der Offenen Ganztagsschule (OGS) St. Markus Bedburg-Hau des Caritasverbandes Kleve im Tropenhaus der Hochschule Rhein-Waal auf dem Programm. 17 Kinder und drei Erwachsene nahmen an der Führung durch das Tropenhaus teil. Geleitet wurden die kleinen Forscher von Franz-Josef Kuhnigk, Gärtnermeister der Fakultät Life Sciences, und Barbara Maué, Netzwerkkoordinatorin des Hauses der kleinen Forscher.
"Die Kinder lernen hier Pflanzen und Bäume kennen, die es in Deutschland in freier Natur einfach nicht zu sehen gibt. Klimathemen sind für uns aktueller denn je. Der Besuch des Tropenhauses wird in der Forscher-AG thematisiert, so dass dieses Erlebnis noch lange in den Köpfen bleibt. Ausflüge dieser Art sind für die Kinder immer wieder spannend und unterstreichen den Lerneffekt", erklärt Bianka Lehnen, Mitarbeiterin der OGS St. Markus.
Bei der Erklärung blieb es nicht, auch Praxisbeispiele standen auf der Tagesordnung. So haben die Kinder erfahren, dass viele Ideen aus dem Alltag ihren Ursprung in der Natur haben. "Der Lotus-Effekt beschreibt das Abperlen der Wassertropen von Blättern. Viele Pflanzen hier im Tropenhaus haben diesen ,genialen Trick‘. Denn durch das Abrutschen der Tropfen nimmt dieser alle Schmutzpartikel, die sich auf der Oberfläche befinden, mit. Man kennt diesen Effekt auch von spezieller Wandfarbe, die Wasser nach dem streichen einfach abperlen lässt", sagt Barbara Maué.
Besonderes interessiert waren die kleinen Entdecker von den Bananenstauden. Sie erfuhren, Hintergrundwissen über die Bananenpflücker, warum die Banane krumm ist und was an dieser Pflanze noch besonders ist. "Die Bananenstaude trägt nur einmal im Leben Früchte. Danach wird die Staude aus der Erde genommen und an ihrem Platz wächst eine neue. Darüber hinaus wachsen Bananenstauden zur Sonne. Unser Tropenhaus ist schon sehr hoch, würde diese Bananenstaude jedoch in freier Natur stehen, würde sie viel höher wachsen. Sehr wahrscheinlich sogar durch die Decke des Tropenhauses", informiert Franz-Josef Kuhnigk. Nach einem Blick an die Decke des Tropenhauses ertönt ein lautes "woooow" von den Kindern der OGS.
Die Offene Ganztagsschule St. Markus hat sich dem Thema "Nachhaltigkeit und Umweltschutz" auf die Fahne geschrieben. Nicht nur angucken, sondern selbst forschen! Die Kinder durften an Zitronengras und an Zimtblättern schnuppern. Bei letzterem teilten sich jedoch die Meinungen. Am Ende bot Franz-Josef Kuhnigk, Bianka Lehnen noch frische Papayas aus dem Tropenhaus an, die die Kinder in den nächsten Tagen in der OGS probieren können.
Im Klimahaus der Hochschule Rhein-Waal ist das Bestaunen solcher exotischen Pflanzen möglich. Auf dem Campus in Kleve stehen Avocado-, Kaffeebäume und Ananaspflanzen direkt nebeneinander. In dem Gebäude mit einer Größe von 25 mal 25 Metern können mit Hilfe moderner Computer Klimazonen simuliert werden. Im September 2012 eröffnete die Hochschule Rhein-Waal das tropische Gewächshaus. Es gehört zur Fakultät Life Sciences. Die Pflanzen dienen zur Forschung und werden auch für die Lehre bereitgestellt.
Die Zusammenarbeit zwischen Hochschule und OGS entstand durch Barbara Maué. "Wir als zertifiziertes Haus der kleinen Forscher sind Barbara Maués Einladung gerne gefolgt. Unsere Kinder sind neugierig. Sie gehen Dingen gerne auf den Grund. Wir freuen uns über die gute Zusammenarbeit", sagt Bianka Lehnen.