Der praktische Teil stand beim Deeskalationstraining für Mitarbeitende der Caritas Kleve im Vordergrund. Bei dieser Übung ging es zum Beispiel um das Thema „körperliche Konflikte“.Julia Lörcks
Wie komme ich nach der Arbeit unverletzt nach Hause - das war das Thema des Deeskalationstrainings, das die Caritas jüngst 23 Mitarbeiter:innen aus den Bereichen Empfang, Beratung und aufsuchenden Hilfen anbot. Andreas Sandvoß, Geschäftsführer "SyDeMA" (Systemisches Deeskalations-Management) und Ausbilder für Konfliktlösungen, leitete das Training und gab den Teilnehmenden zahlreiche Tipps und Tricks, um einer Eskalation entgegenzuwirken.
Andreas Sandvoß, Leiter des Deeskalationstrainings und Ausbilder für Konfliktlösungen, zeigt wie man sich deeskalierend verhalten kann. Mit im Bild zu sehen: Barbara Kortland, Leiterin der Caritas-Beratungsstellen für Suchtfragen im Kreis Kleve.Julia Lörcks/Caritasverband Kleve e.V.
Wie gehe ich mit Menschen um, die aggressiv oder bedrohend wirken? "Viele unserer Mitarbeiter:innen haben tagtäglich mit Menschen zu tun, die ihre Impulse nicht gut kontrollieren können. Dies kann zu gefährlichen Situationen führen, wie man in der Vergangenheit leider feststellen musste", sagt Fachbereichsleitung Elke Kotthoff, die das Training für den Verband organisierte. Ziel war es, dass sich die Mitarbeitenden im Arbeitsalltag wieder ein wenig sicherer fühlen.
Durch seine jahrelangen Erfahrungen beim Jugendamt, dem LVR oder die Trainings für Haftentlassende konnte Andreas Sandvoß an vielen Beispielen erläutern, was man tun kann, um sich vor einer Eskalation zu schützen: "Ich gebe euch zwar keine Lösungen, aber ich gebe euch Hinweise, wie ihr abends unverletzt nach Hause kommt."
Begonnen wurde das Training mit einer kleinen Vorstellungsrunde, bei der die Möglichkeit bestand, über schon gemachte Erfahrungen zu berichten. Genau daran knüpfte Andreas Sandvoß an. Mit Barbara Kortland, Leiterin der Beratungsstelle für Suchtfragen, stellte er zum Beispiel eine Situation nach, in der ein Klient einen starken Impulsverlust hatte. Während dieses Rollenspieles ging Andreas Sandvoß auf die verbale und nonverbale Kommunikation ein, um dies besser zu veranschaulichen.
Aber auch das Thema "körperliche Konflikte" wurde angesprochen. Wie entkomme ich Situationen, in denen ich festgehalten werde? Die Teilnehmer:innen fanden sich in Zweier-Gruppen zusammen, um Auseinandersetzungen nachzuspielen und die Techniken, die Andreas Sandvoß vorführte, richtig anzuwenden.
Zum Abschluss gab es eine Feedback-Runde. Petra van Gemert, Koordinatorin des Besucherempfangs in Kleve, sagte zum Beispiel: "Ich fühle mich sicherer und weiß nun, wie ich in gewissen Situationen deeskalierend handeln kann."