Petra Meiners (56) als Leiterin und Anne Huth (47) als ihre Stellvertreterin leiten die Mobile Pflege der Caritas am Stützpunkt Emmerich. Mit 82 Mitarbeitern, in der Hauptsache Frauen, ist es das größte Team in der gesamten Diözese Münster: „Da sind wir ein bisschen stolz drauf“, sagt Petra Meiners.
Von Elten bis Praest benötigen 400 bis 420 Personen Unterstützung
Der für so ein Einzugsgebiet beachtliche Personalbestand zeigt, dass es in Emmerich viele ältere Menschen gibt, die in ihrem Alltag zu Hause unterstützt werden. Von Elten bis Praest sind es 400 bis 420 Personen, Tendenz steigend, Folge des demografischen Wandels. Hinzu kommen 360 Beratungspatienten, die, wenn sie Geld beziehen, nachweisen müssen, dass sie sich zwei- bis viermal im Jahr haben beraten lassen. „Das sagt schon was aus“, kommentiert Huth die Zahlen für Emmerich. Dabei tummeln sich am Markt vor allem im Klever Raum auch noch andere Dienstleister. In den letzten vier Jahren hat sich die Anzahl der durchschnittlich im Jahr versorgten Pflegebedürftigen um 25 Prozent erhöht.
Petra Meiners (re.) und Anne Huth leiten das Caritas-Team der Mobilen Pflege in Emmerich von dem Büro an der Willibrordstraße 1.Klaus-Dieter Stade
Die Caritas hat auch Essen auf Rädern im Angebot. „Wir sind die einzige Mobile Station der Caritas, die warmes Essen anbietet. Es wird aus dem St. Martinus-Stift in Elten angeliefert. Das organisieren wir mit“, so Huth. 60 Mittagessen im Porzellangeschirr werden mit Warmhalteplatten in Emmerich ausgeliefert. "Wollte man bis Kranenburg gehen, wäre das Essen kalt", so Huth: „Die Leute kriegen das Essen bei uns noch warm.“
Der Hausnotruf ist inzwischen ein Klassiker
Der Hausnotruf ist ein Klassiker. Allerdings so schnell wie die Feuerwehr sei die Rufbereitschaft nicht. „Wir haben kein Blaulicht auf unseren Autos und müssen uns an die Straßenverkehrsordnung halten“, bittet Meiners um Verständnis. Man brauche für die Anfahrt im Schnitt 30 Minuten, alles darunter sei unrealistisch. „Wir haben keinen Bereitschaftsdienst“, stellt sie klar, „die sitzen hier nicht hier herum und warten auf Anrufe, die sind zu Hause und werden von der Haunotrufzentrale angerufen.“ 160 Emmericher sind allein bei der Caritas an den Hausnotruf angeschlossen, kreisweit an die Zentrale in Kleve 850. Die Schlüssel werden im Büro aufbewahrt: „Die sind im Safe gut aufgehoben.“
Zum 1. Januar wurden die drei Pflegestufen durch fünf Pflegegrade ersetzt
Zum 1. Januar wurden die drei Pflegestufen durch fünf Pflegegrade ersetzt und das Leistungsspektrum ergänzt. Am Standort Emmerich gab es schon im April 2016 eine gravierende Veränderung, den Umzug nach fast 40 Jahren vom Neuen Steinweg 26 zur Willibrordstraße 1. „Wir sind nach einem Wasserschaden ausgezogen“, so Meiners. "Man hätte eine Kernsanierung vornehmen müssen, bei der ein laufender Betrieb unmöglich gewesen wäre."
Meiners und Huth halten das organisatorische Heft fest in der Hand. Nur hin und wieder treten sie in direkten Kontakt mit den Pflegebedürftigen. „Dann kriegt man viel zurück und wird gefragt: ,Na Anne, wie war Dein Urlaub?’“
Autor: Norbert Kohnen (NRZ Emmerich)