So sollen nach Angaben der CDU- und Grünen-Landtagsfraktionen im kommenden Haushaltsjahr 43 Millionen Euro mehr für die soziale Infrastruktur bereitgestellt werden. Das betrifft vor allem die Bereiche Integration, Flucht, Inklusion, Sucht- und Altenhilfe, Familienberatung und die Unterstützung von Frauenhäusern.
Wie die Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege bewertet auch Rainer Borsch die aktuellen Kürzungsrücknahmen als "Teilerfolg, nicht aber als Durchbruch". "Mehr als 32.000 Menschen setzten am 13. November ein deutliches Zeichen gegen die geplanten Sozialkürzungen der Landesregierung. Der lautstarke Protest scheint nun Wirkung zu zeigen”, sagt Rainer Borsch und bedankt sich bei allen Teilnehmenden für ihren Einsatz und ihr Engagement. Gleichzeitig ergänzt er: "Die finanzielle Situation bleibt weiterhin unbefriedigend. Nach wie vor sind viele Bereiche der Wohlfahrts- und Sozialarbeit nicht auskömmlich finanziert."
„NRW bleib sozial“: Mitarbeitende des Caritasverbandes Kleve demonstrierten am 13. November gegen die geplanten Kürzungen der Landesregierung im sozialen Sektor. Jetzt wurden diese in Teilen zurückgenommen. Holger Brauer
Zum Hintergrund: Die NRW-Landesregierung sah ursprünglich Kürzungen in Höhe von knapp 83 Millionen Euro im sozialen Sektor vor. Daraufhin riefen die Arbeitsgemeinschaften der Freien Wohlfahrtspflege zur Teilnahme an der Kundgebung "NRW bleib sozial" am 13. November auf den Rheinwiesen in Düsseldorf auf. Mehr als 33.000 Teilnehmer:innen waren diesem Aufruf gefolgt - darunter auch Mitarbeitende des AWO Kreisverbandes Kleve, der Caritasverbände Geldern-Kevelaer und Kleve, der Diakonie im Kirchenkreis Kleve und des Paritätischen im Kreis Kleve. Zusätzlich schrieb Rainer Borsch einen Brandbrief an die Landtagsabgeordneten im Kreis Kleve Dr. Günther Bergmann und Stephan Wolters (beide CDU) sowie Dr. Volkhard Wille von den Grünen.
Info - Das ist die AG Wohlfahrt im Kreis Kleve
Zur AG Wohlfahrt gehören neben dem Caritasverband Kleve e.V., der Caritasverband Geldern-Kevelaer e.V., die Diakonie im Kirchenkreis Kleve e.V., Der Paritätische NRW e.V., Kreisgruppe Kleve, das Deutsche-Rote-Kreuz Kreisverband Kleve-Geldern (DRK) und die Arbeiterwohlfahrt im Kreis Kleve (AWO). Die Mitglieder der AG Wohlfahrt sind zusammen der größte Arbeitgeber der Region im sozialen Sektor. Zu den Mitarbeitenden zählen Pflegefachkräfte, Ärzte und Krankenschwestern, Kranken- und Altenpfleger:innen, Erzieher:innen, Sozialpädogog:innen, Hauswirtschafter:innen, Mitarbeitende in der Verwaltung und viele weitere Professionen. Sie sorgen dafür, dass Pflegebedürftige, kranke Menschen, Menschen mit Behinderungen und Ratsuchende mit vielerlei Problemen Unterstützung erfahren.