Frau Telaak (links hinten), Dagmar Nieke und Till Nieke (rechts hinten) mit den Kindern der OGS Rees vor dem Greenscreen. Für das Projekt „Raumstation“ der Firma „Diskurs Niederrhein“ lernen die Kinder, wie man Filme dreht und eigene Szenen gestaltet.Angelika Nehring
Es wird gewuselt, gelacht und angeregt gesprochen in den Räumen der Offenen Ganztags Schule (OGS) in Rees. Vier Kinder stehen um ein Tablet herum und schauen sich die letzte Filmaufnahme an, während andere nach Requisiten suchen. "Heute Morgen kamen mir schon eine Prinzessin und zwei Skaterkids mit Tablet und Kamera entgegen", berichtet Erzieher Karsten Mölder und ergänzt: "Es ist das erste Mal, dass wir die Raumstation in unser Ferienprogramm aufgenommen haben. Die Kinder und wir sind begeistert".
"Raumstation" - Was ist das? Das Konzept stammt vom "Diskurs Niederrhein" und existiert bereits seit fünf Jahren. Dagmar Nieke ist Kindheits-, und Medienpädagogin sowie Mitbegründerin der Firma "Diskurs Niederrhein". Sie möchte mit diesem Projekt einen sicheren Raum für die Kinder schaffen. "In unseren Projekten wird konzeptionell nach der Raumstation-Pädagogik gearbeitet. Das Verhalten der Kinder wird nicht bewertet, sondern wertgeschätzt", erklärt sie. Medienprojekte werden kindgerecht zerlegt, sodass die Kinder eigene Erfahrungen sammeln können - begleitet von speziell ausgebildeten Fachkräften.
In der OGS Rees bringen Dagmar und Till Nieke 20 Kindern, aufgeteilt in zwei Gruppen alles rund ums Filmen bei. Die Kinder dürfen Regisseur:in, Drehbuchautor:in, Kamerakind und Schauspieler:in sein. Gemeinsam wählen sie ein Thema und entwickeln ein Konzept.
Till Nieke erklärt Kindern der OGS Rees, wie sie mit dem Tablet filmen und ihre Ideen umsetzen können. Das Projekt „Raumstation“ findet in Kooperation mit der Firma „Diskurs Niederrhein“ statt.Angelika Nehring/Caritasverband Kleve e.V.
"Wir durften uns ein Thema überlegen und selbst entscheiden, wie wir es umsetzen. Es musste auch nichts mit dem Weltraum zu tun haben - obwohl man das bei dem Namen denken könnte", erzählen Julia und Josefine, die als "Monster-Aliens" verkleidet sind. "Wir finden es richtig toll, dass Dagmar und Till uns das einfach machen lassen, ohne reinzureden. Sie helfen bei der Kamera und geben Ideen, wenn wir mal nicht weiterwissen", sagen Shanica und Kamerafrau Greta aus der vierten Klasse. "Manchmal passieren lustige Sachen, die wir nicht geplant haben, die lassen wir dann einfach im Film", erzählt Hannah. Am letzten Tag des Projektes präsentieren beide Gruppen ihren Eltern und Freund:innen die fertigen Filme.
Das Projekt "Raumstation" ist aber nur eins von drei Ferienprojekten. In der zweiten Woche steht das Thema "Der kleiner Prinz" auf dem Programm, begleitet von zwei externen Theaterpädagogen. Die dritte Woche steht unter dem Motto "Magische Kirmes". An verschiedene Stationen, darunter Dosenwerfen, Boccia, Sportparcours und weiteren kreativen Angeboten, können die Kinder ihre Ergebnisse in einer "Laufkarte" eintragen. Ein Zauberer zeigt zusätzlich Tricks und bringt den Kindern auch einige bei.
"Wir haben das Ferienprogramm in diesem Jahr neu aufgestellt", berichtet Karsten Mölder und ergänzt: "Das Ferienprogramm ist offen in der Durchführung angelegt. Jedes Kind kann sich den Tag selbst gestalten und entscheiden, an welchem Angebot es teilnimmt."
Info - Unsere Betreuung während der Ferienzeit
Die Offene Ganztagsschule Rees befindet sich in der Trägerschaft der Caritas und steht seit August 2022 unter der Leitung von Stephanie Geßmann. Insgesamt werden während der Ferien dort ca. 50 Kinder betreut.